Parsifal

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Oper und Dichtung von Richard Wagner
Uraufführung am 26. Juli 1882 in Bayreuth
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 21. Oktober 2012

5 Std. 30 Min. / 2 Pausen
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung (auf Deutsch): 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Empfohlen ab 16 Jahren

 

Zur Aufführung

Zum Werk
Richard Wagner erschuf mit PARSIFAL ein eigenes Mythos, das lose auf Motiven aus Christentum, Buddhismus, Legenden und Schopenhauers Philosophie basiert. Das von ihm als „Bühnenweihfestspiel“ bezeichnete Werk erzählt die Geschichte eines „reinen Toren“, der seiner Bestimmung zunächst nicht bewusst ist. Parsifal dringt in die asketische Bruderschaft der Gralsritter ein und begegnet der Welt des Klingsor mit seinem erotisch aufgeladenen Garten. Ein Kuss von Kundry bringt ihm Erleuchtung, mit der er Amfortas vom Leid befreit und die Bruderschaft erlöst.

Wagner selbst rang Jahrzehnte lang mit dem Thema der Erlösung. In PARSIFAL verarbeitete er sein persönliches wie gesellschaftliches Ringen um spirituelle Rettung. Die Gesellschaft sehnt sich nach einem starken Führer zur Erneuerung – doch selbst mit Parsifal als neuem König wird das starre Macht-Ritual nicht gebrochen.

 

Handlung

Vorgeschichte

König Titurel, von Gott zum Hüter der Reliquien Gral und Heiliger Speer bestimmt, hatte den Gralstempel errichtet. Der Gral diente als Trinkbecher beim letzten Abendmahl und fing das Blut Christi am Kreuz auf. Mit dem Speer wurde Jesus am Kreuz die Seitenwunde beigebracht. Titurel versammelte Ritter um sich, die, von den Reliquien gestärkt, in die Welt zogen, um für das Gute zu kämpfen. Auch Klingsor bemühte sich, der Gralsgemeinschaft anzugehören, wird jedoch wegen seiner Unkeuschheit abgelehnt. Deshalb entmannt er sich selbst, wird nun aber erst recht abgelehnt. Daraufhin schafft er sich in der Wüste ein Gegenreich: einen Zaubergarten mit verführerischen Frauen. Zu diesen Frauen gehört auch Kundry, eine Reinkarnation einer der Frauen, die Jesus auf seinem Kreuzweg verspottet hatten, und die dafür von diesem verflucht worden war, für immer unerlöst die Welt zu durchstreifen.

 

Nachdem Klingsor mittels seines Zaubergartens mehrere Ritter verführt und so der Gralsgemeinschaft abspenstig gemacht hat, beschließt Titurels Sohn Amfortas, zugleich dessen Nachfolger als Gralskönig, mit dem heiligen Speer bewaffnet gegen Klingsor in den Kampf zu ziehen. Er unterliegt jedoch Kundrys Verführungskünsten und verliert so den Speer an Klingsor, der ihm mit dem (vergifteten) Speer[5] eine Wunde schlägt, an welcher er seitdem entsetzlich leidet. Denn die Wunde schließt sich nicht mehr: Mit jeder neuen Enthüllung des Grals, wodurch die gesamte Ritterschaft genährt wird, bricht sie von neuem auf. Eine Prophezeiung verspricht Amfortas, dass ein durch Mitleid wissender reiner Tor ihn einst von seinen Qualen erlösen wird. Kundry, die ihre Taten in Klingsors Dienst bereut, stellt sich in den Dienst der Gralsritter, um für ihre Schuld zu büßen.

 

I. Aufzug, Waldlichtung und Gralsburg

Auf einer Waldlichtung nahe der Gralsburg weckt Ritter Gurnemanz einige Knappen. Er fordert sie auf, zu beten und das Morgenbad für den dahinsiechenden jungen Gralskönig Amfortas vorzubereiten. Kundry, die geheimnisvoll wilde Helferin der Gralsritter, kommt eilig herbeigeritten. Mit letzter Kraft überreicht sie Balsam für den König. Halb verzweifelt, halb spöttisch bemerkt sie, es werde genauso wenig helfen wie das Heilkraut, das Ritter Gawan bereits gebracht hat. Kundry wird von den Knappen als „Heidin“ und „Zauberweib“ verhöhnt. Nur Gurnemanz nimmt sie in Schutz, als die Knappen spottend fordern, Kundry solle losziehen, um den verloren gegangenen heiligen Speer zurückzuholen. Jetzt erzählt Gurnemanz, dass nach einer Prophezeiung nur ein „durch Mitleid wissender“ reiner Tor den Speer zurückgewinnen und Amfortas damit heilen könne. Denn die Wunde schließe nur derjenige Speer, der sie geschlagen habe.

 

Die Szene wird durch Lärm vom nahen See gestört. Die Ritter haben einen Knaben gefangen, der mit Pfeil und Bogen einen heiligen Schwan getötet hat. Es ist Parsifal, der Sohn der Herzeleide und des vor seiner Geburt im Kampf gefallenen Ritters Gamuret. Der Knabe wuchs unter alleiniger Obhut seiner Mutter im Wald ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt auf. Er selbst kennt weder seinen Namen, noch weiß er, woher er kommt und wer sein Vater ist. Kundry kennt seine Geschichte und erzählt vom Tod seiner Mutter. Gurnemanz hofft, in ihm den in der Vision des Amfortas angekündigten „reinen Toren“ gefunden zu haben, und nimmt ihn mit zur Gralsburg, während Kundry in einen hypnotischen Schlaf fällt.

 

In der Gralsburg wird Parsifal stummer Zeuge, wie sich die Ritter mit Amfortas um dessen im Grab lebenden Vater Titurel zur Enthüllung des Grals versammeln. Amfortas beklagt seine Schmerzen, die der Anblick des Grals nur kurz lindern kann. Titurel und die Ritter fordern ihn auf, den Gral zu enthüllen. Der Kelch mit dem Blut Christi leuchtet in einem magischen Lichtschein. Die Ritter nehmen daraufhin das Mahl, Brot und Wein, und verlassen danach gestärkt den Tempel. Parsifal ist nicht fähig, zu all dem, was er sah, etwas zu sagen, und wird von Gurnemanz, der glaubt, sich in ihm getäuscht zu haben, vor die Tür gesetzt. Eine Stimme aus der Höhe wiederholt mit den letzten Klängen der Gralsglocken die Worte der Prophezeiung: „Durch Mitleid wissend, der reine Tor.“

 

II. Aufzug, Klingsors Zaubergarten

Der zweite Akt spielt in Klingsors Zaubergarten. Klingsor, der aufgrund seiner Impotenz gegenüber Kundrys Reizen immun ist, hat es wieder geschafft, Kontrolle über Kundry zu gewinnen, muss sich aber dafür von ihr verspotten lassen. Klingsor beobachtet in seinem Zauberspiegel Parsifal, der sich seiner Burg und dem Zaubergarten nähert, und fordert Kundry auf, ihn zu verführen.

 

Parsifal wird, als er den Zaubergarten betritt, zunächst von einigen verführten Gralsrittern angegriffen, die er aber im Kampf erschlägt. Klingsors Blumenmädchen beklagen den Tod ihrer Geliebten und fordern Parsifal auf, mit ihnen zu spielen. Parsifal ist zwar von den Blumenmädchen zunächst fasziniert, beschließt dann aber, ihren Verlockungen zu entfliehen. In diesem Moment ruft Kundry ihn bei seinem Namen. Gebannt lauscht der Knabe ihrer Erzählung vom traurigen Schicksal seiner Eltern. Parsifal ist zutiefst erschüttert. Tröstend, aber mit der Absicht, ihn in die Liebe einzuführen, schließt sie ihn in ihre Arme. Während eines langen Kusses erkennt Parsifal blitzartig die Ursache von Amfortas’ Qualen und seine eigene Bestimmung; er wird „welthellsichtig“. Er stößt Kundry zurück, die ihm daraufhin von ihrem Fluch berichtet und ihn anfleht, sie durch seine Liebe zu erlösen. Parsifal widersteht ihrem Werben und verspricht ihr Erlösung vom Fluch, wenn sie ihn zu Amfortas führt. Daraufhin verflucht Kundry ihn und seine Wege – nie soll er den Weg zurück zu Amfortas finden. Ihr Ausbruch von rasendem Lachen und Schreien ruft Klingsor herbei, der den heiligen Speer gegen Parsifal schleudert. Der Speer bleibt über Parsifals Haupte schweben. Er ergreift ihn und schlägt mit ihm das Kreuzeszeichen, woraufhin Klingsor und mit ihm der gesamte Zaubergarten der Zerstörung anheimfallen. Kundry blickt im Zusammensinken auf Parsifal, der ihr im Enteilen noch zuruft: „Du weißt, wo du mich wiederfinden kannst!“

 

III. Aufzug, Waldlichtung und Gralsburg

Das Orchestervorspiel beschreibt die Irrfahrten Parsifals, der zur Gralsburg zurückzufinden sucht, aber dank Kundrys Fluch jahrelange Irrfahrten erlebt.

Viele Jahre sind vergangen. Amfortas, der nur noch sterben will, hat sich seit den Ereignissen des I. Aufzuges geweigert, den Gral zu enthüllen. Die Gralsritter haben darüber ihre Kräfte verloren, und Titurel ist gestorben. Gurnemanz lebt nunmehr als Einsiedler im Wald. An einem Karfreitag findet er Kundry in tiefer Ohnmacht im Gestrüpp. Von ihm erweckt erscheint sie völlig gewandelt: sanft, hilfsbereit und schweigsam. Sie will von nun an nur noch dem Gral stumm dienen.

Da erscheint ein Ritter in schwarzer Rüstung. Gurnemanz heißt ihn, mit dem Hinweise auf den heiligen Tag, seine Waffen abzulegen. Nachdem der Ritter seine Waffen und die Rüstung abgelegt hat, erkennt Gurnemanz hocherfreut, dass er Parsifal mit dem heiligen Speer vor sich hat, der zur Gralsburg zurückgefunden hat. Er begrüßt ihn und erzählt vom Zerfall der Gralsgesellschaft. Parsifal bricht daraufhin in verzweifelten Selbstanklagen zusammen, Gurnemanz segnet ihn und salbt ihn zum neuen Gralskönig. Als sein „erstes Amt“ spendet er der heftig weinenden Kundry die Taufe. Staunend nehmen Parsifal und Gurnemanz die in der Vormittagssonne erstrahlende, miterlöste idyllische Natur wahr.

 

Gegen Mittag kündet Glockengeläut die anstehende Totenfeier für Titurel an, aus deren Anlass Amfortas an diesem Tag noch ein letztes Mal den Gral enthüllen will. Alle drei machen sich auf den Weg zur Gralsburg. Im Tempel hat sich die Gralsritterschaft, den Leichnam Titurels begleitend, versammelt. Amfortas klagt um seinen toten Vater, der durch seine Schuld, weil er den lebenspendenden Gral – zur Beschleunigung seines eigenen Ablebens – nicht mehr enthüllt habe, gestorben sei. Er verweigert erneut die vorgesehene Gralsenthüllung und erfleht verzweifelt seine Erlösung von den Qualen seiner unheilbaren Verwundung: die Ritter mögen ihn töten, dann werde ihnen von selbst der Gral leuchten. Da erscheint der von Gurnemanz und Kundry begleitete Parsifal und schließt endlich mit dem heiligen Speere jene Wunde, die Amfortas einst von Klingsor zugefügt worden war.

Als neuer Gralskönig enthüllt Parsifal endlich wieder den Gral, und aus der Höhe schwebt eine weiße Taube als Zeichen göttlicher Gnade auf ihn herab. Amfortas und Gurnemanz huldigen dem neuen Gralshüter; Kundry sinkt – endlich von ihrem Fluch erlöst – entseelt zu Boden.

Programm und Besetzung

Musikalische Leitung: Tarmo Peltokoski
Inszenierung: Philipp Stölzl
Co-Regie: Mara Kurotschka
Bühnenbild: Conrad Moritz Reinhardt, Philipp Stölzl
Kostüme: Kathi Maurer
Licht: Ulrich Niepel
Choreinstudierung: Jeremy Bines
Kinderchor: Christian Lindhorst

Amfortas: Thomas Lehman
Titurel: Tobias Kehrer
Gurnemanz: Albert Pesendorfer
Parsifal: Attilio Glaser
Klingsor: Philipp Jekal
Kundry: Irene Roberts
Erster Gralsritter: Burkhard Ulrich
Zweiter Gralsritter: Benjamin Dickerson
Erster Knappe: Alexandra Oomens
Zweiter Knappe: Arianna Manganello
Dritter Knappe: N. N.
Vierter Knappe: Michael Dimovski
Klingsors Blumenmädchen: Nina Solodovnikova, Alexandra Oomens, Arianna Manganello, Hye-Young Moon, Lucy Baker, Stephanie Wake-Edwards
Eine Stimme: Stephanie Wake-Edwards

Chor: Chor der Deutschen Oper Berlin
Kinderchor: Kinderchor der Deutschen Oper Berlin
Orchester: Orchester der Deutschen Oper Berlin
Tanz: Opernballett der Deutschen Oper Berlin

Fotogalerie
Bettina Stöß
© Bettina Stöß
Bettina Stöß
© Bettina Stöß
Bettina Stöß
© Bettina Stöß

Deutsche Oper Berlin

Die Deutsche Oper Berlin ist ein Opernhaus im Berliner Bezirk Charlottenburg, Deutschland. Das Gebäude ist das zweitgrößte Opernhaus des Landes und auch die Heimat des Berliner Staatsballetts.

 

Die Geschichte des Unternehmens geht zurück auf das Deutsche Opernhaus von der damaligen unabhängigen Stadt Charlottenburg gebaut - der "reichsten Stadt Preußens"- nach Plänen von Heinrich Seeling von 1911 konzipiert. Es wurde am 7. November 1912 mit der Aufführung von Beethovens Fidelio, von Ignatz Waghalter eröffnet. Nach der Eingliederung von Charlottenburg nach dem Groß-Berlin Vertrag aus 1920 wurde der Name des Wohngebäudes in die Städtische Oper im Jahr 1925 geändert. 

 

Deutsches Opernhaus 1912
Mit der Nazi-Machtergreifung im Jahre 1933, war die Oper unter der Kontrolle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Minister Joseph Goebbels hatte den Namen zurück zu Deutsches Opernhaus geändert,  im Wettbewerb mit der Berliner Staatsoper in Mitte von seinem Rivalen, dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring kontrolliert. Im Jahr 1935 wurde das Gebäude von Paul Baumgarten umgebaut, nämlich die Sitzplätze wurden von 2300 auf 2098 reduziert. Carl Ebert, der Geschäftsführer vor dem Zweiten Weltkrieg entschied sich, aus Deutschland auszuwandern. Lieber als die Ansicht der Nazis über die Musik zu unterstützen, und ging auf die Zusammenarbeit mit Glyndebourne Opera Festival in England. Er wurde von Max von Schillings ersetzt, der beipflichtete, die Werke von "un-deutschen Charakter“ zu spielen. Mehrere Künstler, wie der Dirigent Fritz Stiedry oder dem Sänger Alexander Kipnis folgten Ebert in die Emigration. Das Opernhaus wurde von einem RAF-Luftangriff am 23. November 1943 zerstört. Die Aufführungen wurden dann weiter im Admiralspalast bis 1945 fortgesetzt. Ebert kehrte nach dem Krieg wieder als General Manager  zurück.

Nach dem Krieg, das Unternehmen, was jetzt zum West-Berlin gehörte,  benutzte das nahe gelegene Gebäude des Theater des Westens, bis das Opernhaus wieder aufgebaut wurde. Das nüchterne Design von Fritz Bornemann wurde am 24. September 1961 fertig gestellt. Die Eröffnungsproduktion war Mozarts Don Giovanni. Das neue Gebäude eröffnete mit dem aktuellen Namen.

 

Anfahrt / Parken

  Öffentliche Verkehrsmittel

  Am bequemsten erreichen Sie die Deutsche Oper Berlin mit der U-Bahnlinie U2, die Sie aus Richtung Ruhleben oder Pankow   direkt bis zur Station „Deutsche Oper“ bringt. Ebenfalls in nächster Nähe befindet sich die Station „Bismarckstraße“ der Linie   U7 (an dieser Station gibt es Fahrstühle zur Straßenebene) sowie die Haltestellen der Buslinien 101 und 109.

 

Parkhaus

Wenn Sie die Anfahrt im privaten Wagen bevorzugen, steht Ihnen das Parkhaus Deutsche Oper ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn bis 2 Uhr zum Operntarif von € 3,– zur Verfügung. Die Einfahrt befindet sich in der Zillestraße 51. Auf einem überdachten Weg gelangen Sie entlang des Restaurants Deutsche Oper direkt zum Haupteingang. Für Abonnenten gelten Sonderkonditionen: Sie erhalten bei Vorlage Ihres Parktickets an der ersten Garderobe rechts gegen Zahlung von nur € 2,50 ein Auslassticket. Eine Stellplatz-Garantie können wir nicht gewährleisten.

Häufig sind die 270 zur Verfügung stehenden Stellplätze schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn belegt. Insofern empfehlen wir frühzeitige Anreise oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
 

 

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