Suor Angelica, Gianni Schicchi

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April 2026
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SUOR ANGELICA
Libretto von Giovacchino Forzano

GIANNI SCHICCHI
Libretto von Giovacchino Forzano

Erstaufführung in New York am 14. Dezember 1918
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 30. September 2023

2 Std. 20 Min. / eine Pause

Auf Italienisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Vorstellungseinführung (auf Deutsch): 45 Minuten vor jeder Vorstellung

Empfohlen ab 13 Jahren

 

Über die Aufführung

Über das Werk
Kein anderes Werk spiegelt Puccinis Suche nach neuen Formen des Musiktheaters so wider wie seine dreiaktige Trilogie IL TRITTICO, die 1918 uraufgeführt wurde. In drei Stücken mit unterschiedlichen Farben und Temperaturen brachte er erneut auf die Bühne, was die italienische Oper in jenen Jahren sein konnte. In einer gekürzten Fassung kehren der zweite und dritte Teil des Triptychons nun in Karabuluts farbenfroher Inszenierung auf die Bühne der Deutschen Oper zurück: SUOR ANGELICA, ein Stück mit einem rein weiblichen Ensemble, ist einzigartig in der Operngeschichte und dreht sich um Fragen von Leben und Tod und die Möglichkeiten dazwischen. In ihrer feministischen Interpretation erforscht Karabulut die Möglichkeiten (weiblicher) Selbstbestimmung innerhalb eines geschlossenen Systems. GIANNI SCHICCHI hingegen folgt der Tradition der Commedia dell’arte und stellt den Menschen als Spieler und gierige Betrüger in den Mittelpunkt. Mit ihrem feinen Timing und einem fesselnden Ensemble enthüllt Karabulut die bizarren Abgründe einer scheinheiligen Familienversammlung, die sich wieder um das Sterbebett ihres Patriarchen versammelt.

 

Sour Angelica

Handlung

Die Oper spielt in Italien, gegen Ende des 17. Jahrhunderts.

Ort: in einem Kloster in der Nähe von Siena; im Hintergrund die Kirche, rechts der Friedhof, links der Küchengarten, davor ein Brunnen

In der Klosterkirche wird der Gottesdienst begangen. Nach dem Gottesdienst bestraft die Schwester Eiferin zwei Laienschwestern, Schwester Lucilla und Schwester Osmina; die Lehrmeisterin erklärt den Novizinnen ihre Vergehen: Die Laienschwestern kamen zu spät zum Gottesdienst, haben aber im Gegensatz zur ebenfalls verspäteten Schwester Angelica nicht die vorgeschriebene Bußübung durchgeführt; Schwester Lucilla lachte während des Gottesdienstes; Schwester Osmina hielt Rosen in ihren Ärmeln verborgen.

Während Angelica den Kräutergarten pflegt, bemerkt Schwester Genovieffa, dass die drei „Abende des vergoldeten Brunnens“ wieder beginnen. Die Lehrmeisterin erklärt einer Novizin, dass nur an drei Tagen im Jahr die Sonne nach dem Gottesdienst auf den Brunnen im Klosterhof scheint und seinen Wasserstrahl gold erscheinen lässt. Alle erinnern sich daran, dass schon wieder ein Jahr vergangen ist und an den Tod von Schwester Bianca Rosa. Schwester Genovieffa schlägt vor, einen Eimer mit dem „goldenen Wasser“ über ihr Grab zu gießen. Die anderen stimmen zu, da dies sicher ihr Wunsch wäre. Angelica sagt, dass es im Tod keine Wünsche gebe, da die Mutter Gottes dort jeden Wunsch vor seinem Entstehen erfülle. Die Schwester Eiferin wendet ein, dass sie auch im Leben keine Wünsche haben dürfen. Genovieffa widerspricht: Sie war früher Hirtin und wünscht sich noch einmal ein Lämmchen streicheln zu können. Schwester Dolcina, die ebenfalls einen Wunsch äußern will, wird von den anderen hämisch der Gefräßigkeit bezichtigt. Angelica behauptet wie die meisten anderen Schwestern, keinen Wunsch zu haben. Einige Schwestern flüstern, dass Angelica lüge und sich nichts sehnlicher wünsche, als Nachricht von ihrer Familie zu erhalten. Sie sei einst eine Adlige gewesen und zur Strafe ins Kloster geschickt worden.

Die Schwester Pflegerin kommt zu Angelica und lässt sich von ihr Kräuter für Schwester Chiara geben, die von Wespen gestochen wurde. Zwei Schwestern, die Almosen gesammelt haben, kommen mit einem beladenen Esel zurück und übergeben die Lebensmittel der Schwester Ausgeberin, wobei die Schwestern sich erneut über Dolcinas Naschsucht lustig machen. Eine der Almosensucherinnen erzählt, vor dem Kloster stehe eine prächtige Kutsche. Angelica fragt erregt nach dem Wappen und Aussehen der Kutsche in der Hoffnung, es sei jemand aus ihrer Familie. Während die Schwestern mit einem Eimer Wasser zum Friedhof gehen, erfährt Angelica von der Äbtissin, dass sie Besuch habe von ihrer Tante, der Fürstin. Die Äbtissin ermahnt Angelica, die seit sieben Jahren vergeblich auf einen Besuch gewartet hat, sich zu beruhigen, und führt sie mit der Schwester Schließerin ins Sprechzimmer.

Die Fürstin verhält sich Angelica gegenüber sehr distanziert und kühl. Sie erklärt, dass Angelicas Eltern sie vor ihrem Tod beauftragt haben, das Vermögen ihrer Kinder zu verteilen. Da Angelicas jüngere Schwester Anna Viola heiraten werde, sei es an der Zeit, dieser Pflicht nachzukommen, und Angelica müsse die Urkunde zur Aufgabe ihrer Besitzansprüche unterschreiben. Ihre Schwester habe einen Mann gefunden, der sie trotz der von Angelica beschmutzten Familienehre zur Frau nehme. Angelica wirft ihrer Tante Unerbittlichkeit vor, die daraufhin erklärt, sich im Gebet mit Angelicas verstorbener Mutter im Schmerz vereint zu fühlen und danach für ihre Nichte nur ein Wort zu haben: Sühne. Angelica bittet die Fürstin, ihr von ihrem unehelichen Kind, das ihr kurz nach der Geburt genommen wurde, zu erzählen. Die Fürstin schweigt zunächst und sagt dann knapp, dass es vor zwei Jahren gestorben sei. Angelica stürzt daraufhin schluchzend zu Boden. Die Fürstin betet im Stillen vor einem Heiligenbild und lässt sich von der Schwester Schließerin, die eine Öllampe hereinbringt, und der Äbtissin Feder und Tinte bringen. Angelica unterschreibt und die Fürstin verlässt das Kloster, ohne noch ein Wort mit ihrer Nichte zu reden.

Zurück auf dem Hof sehnt sich Angelica nach dem Tod, zu ihrem Sohn. Genovieffa und die anderen Nonnen kehren vom Friedhof zurück und preisen die Gottesmutter für die Erfüllung von Angelicas Wunsch nach einem Verwandtenbesuch. Angelica gibt Freude vor und alle begeben sich in ihre Zellen.

In der Nacht baut Angelica im Hof einen Herd und kocht darauf einen giftigen Trank, um sich zu töten. Als sie das Gift getrunken hat, wird sie sich der Sündhaftigkeit ihrer Tat bewusst und bittet die Mutter Gottes um Gnade. Unterdessen beginnt die Kirche zu leuchten, öffnet sich und gibt den Blick auf eine Schar Engel frei. Die Königin des Trostes tritt mit einem blonden Knaben aus der Kirche, der langsam drei Schritte auf Angelica zu geht, begleitet vom Chor der Engel. Angelica stirbt.

 

​Gianni Schicchi

Handlung

Die Oper spielt in Florenz im Jahr 1299.

Ort: im Haus von Buoso Donati:

Mit scheinheiliger Anteilnahme ist die gierige Verwandtschaft um das Bett des toten Buoso Donati versammelt und gibt vor, dessen Ableben zu betrauern. Das Familienoberhaupt hat jedoch seinen Besitz einem Kloster vermacht. Alle denken nun darüber nach, wie das Testament zu ihren Gunsten interpretiert werden könnte. Am traurigsten sind Lauretta und Rinuccio, die unsterblich ineinander verliebt sind. Ohne die Erbschaft bekommt Rinuccio von seiner Tante Zita niemals die Erlaubnis, Lauretta, die Tochter von Gianni Schicchi, zu heiraten. Dieser ist für die hochwohlgeborene Verwandtschaft nur ein armer Zugereister, ein Emporkömmling. Wenn er reich wäre, sähe das schon etwas anders aus. Schicchi kommt nun ebenfalls ins Haus. In der Arie O mio babbino caro droht seine Tochter Lauretta mit Selbstmord, wenn er nicht hilft, die Erbschaft und somit die Hochzeit zu retten:

O mio babbino caro,
mi piace è bello, bello;
vo’andare in Porta Rossa
a comperar l’anello!
Sì, sì, ci voglio andare!
e se l’amassi indarno,
andrei sul Ponte Vecchio,
ma per buttarmi in Arno!
Mi struggo e mi tormento!
O Dio, vorrei morir!
Babbo, pietà, pietà!

O mein geliebter Vater,
ich liebe ihn, er ist so schön;
ich will zur Porta Rossa gehen,
um den Ehering zu kaufen!
Ja, ja, ich will dorthin gehen!
Und wenn ich ihn vergeblich liebte,
würde ich zum Ponte Vecchio gehen,
und mich in den Arno stürzen!
Ich zerstöre und quäle mich!
O Gott, ich möchte sterben!
Vater, hab Mitleid, hab Mitleid!

Da man in der Stadt noch nicht weiß, dass Donati verstorben ist, findet der gerissene Schicchi einen Ausweg. Er will sich ins Totenbett legen und dem Notar, als Donati, ein neues Testament diktieren. Der Arzt, der Donati gerade besuchen will, wird wieder weggeschickt. Man erzählt ihm, Donati schlafe.

Fast jeder aus der Verwandtschaft versucht nun, Gianni Schicchi zu bestechen, ihm das beste Stück der Erbschaft zu vermachen. Schicchi verkleidet sich als Donati und legt sich im abgedunkelten Zimmer ins Bett. Er ermahnt alle zum Stillschweigen, denn im Florenz der damaligen Zeit wurde Testamentsfälschung mit dem Verlust einer Hand und Verbannung bestraft, und lässt den Notar rufen. Der falsche Donati verteilt vor dem Notar das Vermögen unter der Verwandtschaft, vermacht sich selbst aber, als „bestem Freund“ des Verstorbenen, das meiste. Als die geprellten Erben nach der Verabschiedung des Notars ihre Wut über Schicchi zum Ausdruck bringen wollen, jagt dieser sie aus dem Haus, das nun ihm gehört; nur das glückliche Liebespaar bleibt zurück.

Programm und Besetzung

Suor Angelica

Suor Angelica: Mané Galoyan

La Zia Principessa: Lauren Decker

La Badessa: Stephanie Wake-Edwards

La Suora Zelatrice: Aleksandra Meteleva

La Maestra delle Novizie: Lucy Baker

Suor Genovieffa: Lilit Davtyan

Suor Osmina: Stephanie Lloyd

Suor Dolcina: Gyumi Park

La Suora Infermiera: Arianna Manganello

1. Cercatrice: Rachel Pinevska

2. Cercatrice: Kristina Griep

La Novizia: Maria Vasilevskaya

Le Converse: Julie Wyma

Le Converse: Margarita Greiner

 

Gianni Schicchi

Gianni Schicchi: Misha Kiria

Lauretta: Mané Galoyan

Zita: Lauren Decker

Rinuccio: Andrei Danilov

Gherardo: Burkhard Ulrich

Nella: Alexandra Oomens

Betto di Signa: Michael Bachtadze

Simone: Andrew Harris

Marco: Dean Murphy

La Ciesca: Arianna Manganello

Maestro Spinelloccio: Jörg Schörner

Amantio di Nicolao: Artur Garbas

Pinellino: Paul Minhyung Roh

Guccio: Benjamin Dickerson

Buoso Donati: Derrick Amanatidis

Fotogalerie
Eike Walkenhorst
© Eike Walkenhorst
Eike Walkenhorst
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Eike Walkenhorst
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Deutsche Oper Berlin

Die Deutsche Oper Berlin ist ein Opernhaus im Berliner Bezirk Charlottenburg, Deutschland. Das Gebäude ist das zweitgrößte Opernhaus des Landes und auch die Heimat des Berliner Staatsballetts.

 

Die Geschichte des Unternehmens geht zurück auf das Deutsche Opernhaus von der damaligen unabhängigen Stadt Charlottenburg gebaut - der "reichsten Stadt Preußens"- nach Plänen von Heinrich Seeling von 1911 konzipiert. Es wurde am 7. November 1912 mit der Aufführung von Beethovens Fidelio, von Ignatz Waghalter eröffnet. Nach der Eingliederung von Charlottenburg nach dem Groß-Berlin Vertrag aus 1920 wurde der Name des Wohngebäudes in die Städtische Oper im Jahr 1925 geändert. 

 

Deutsches Opernhaus 1912
Mit der Nazi-Machtergreifung im Jahre 1933, war die Oper unter der Kontrolle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Minister Joseph Goebbels hatte den Namen zurück zu Deutsches Opernhaus geändert,  im Wettbewerb mit der Berliner Staatsoper in Mitte von seinem Rivalen, dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring kontrolliert. Im Jahr 1935 wurde das Gebäude von Paul Baumgarten umgebaut, nämlich die Sitzplätze wurden von 2300 auf 2098 reduziert. Carl Ebert, der Geschäftsführer vor dem Zweiten Weltkrieg entschied sich, aus Deutschland auszuwandern. Lieber als die Ansicht der Nazis über die Musik zu unterstützen, und ging auf die Zusammenarbeit mit Glyndebourne Opera Festival in England. Er wurde von Max von Schillings ersetzt, der beipflichtete, die Werke von "un-deutschen Charakter“ zu spielen. Mehrere Künstler, wie der Dirigent Fritz Stiedry oder dem Sänger Alexander Kipnis folgten Ebert in die Emigration. Das Opernhaus wurde von einem RAF-Luftangriff am 23. November 1943 zerstört. Die Aufführungen wurden dann weiter im Admiralspalast bis 1945 fortgesetzt. Ebert kehrte nach dem Krieg wieder als General Manager  zurück.

Nach dem Krieg, das Unternehmen, was jetzt zum West-Berlin gehörte,  benutzte das nahe gelegene Gebäude des Theater des Westens, bis das Opernhaus wieder aufgebaut wurde. Das nüchterne Design von Fritz Bornemann wurde am 24. September 1961 fertig gestellt. Die Eröffnungsproduktion war Mozarts Don Giovanni. Das neue Gebäude eröffnete mit dem aktuellen Namen.

 

Anfahrt / Parken

  Öffentliche Verkehrsmittel

  Am bequemsten erreichen Sie die Deutsche Oper Berlin mit der U-Bahnlinie U2, die Sie aus Richtung Ruhleben oder Pankow   direkt bis zur Station „Deutsche Oper“ bringt. Ebenfalls in nächster Nähe befindet sich die Station „Bismarckstraße“ der Linie   U7 (an dieser Station gibt es Fahrstühle zur Straßenebene) sowie die Haltestellen der Buslinien 101 und 109.

 

Parkhaus

Wenn Sie die Anfahrt im privaten Wagen bevorzugen, steht Ihnen das Parkhaus Deutsche Oper ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn bis 2 Uhr zum Operntarif von € 3,– zur Verfügung. Die Einfahrt befindet sich in der Zillestraße 51. Auf einem überdachten Weg gelangen Sie entlang des Restaurants Deutsche Oper direkt zum Haupteingang. Für Abonnenten gelten Sonderkonditionen: Sie erhalten bei Vorlage Ihres Parktickets an der ersten Garderobe rechts gegen Zahlung von nur € 2,50 ein Auslassticket. Eine Stellplatz-Garantie können wir nicht gewährleisten.

Häufig sind die 270 zur Verfügung stehenden Stellplätze schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn belegt. Insofern empfehlen wir frühzeitige Anreise oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
 

 

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