Zar und Zimmermann

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Komische Oper in drei Akten
Libretto von Albert Lortzing in einer neuen Sprechtextfassung von Martin G. Berger
Uraufführung am 22. Dezember 1837 am Leipziger Stadttheater
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 20. Juni 2026

2 Std. 45 Min. / eine Pause

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

45 Minuten vor Beginn: Einführung (in deutscher Sprache)

 

Über die Aufführung

Nur wenige Werke haben so sehr aus den Spielplänen deutschsprachiger Opernhäuser verschwunden wie die Opern von Albert Lortzing. Während Werke wie DER WILDHÜTER, DER SCHMIED und UNDINE noch vor dreißig Jahren feste Bestandteile des Repertoires waren, sind sie heute nahezu gänzlich von den Spielplänen verschwunden. Nicht einmal Lortzings größter Erfolg, seine Irrenkomödie ZAR UND ZIMMERMANN (1837), wurde verschont – und das trotz altbekannter Nummern wie dem „Holzschuhtanz“ und der Arie „Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen“. Umso überraschender, wenn man bedenkt, dass diese Geschichte von Zar Peter dem Großen, der inkognito in einer holländischen Werft die Fähigkeiten eines Zimmermanns erwirbt und sich mit einem Namensvetter anfreundet, wohl zu den besten musikalischen Komödien ihrer Zeit zählt. Die Protagonisten Lortzings behalten all ihre menschlichen Fehler und Sehnsüchte trotz aller Höhen und Tiefen. Der junge Deserteur, der nur ein ruhiges Leben will, die kämpferische Marie, die ihren eigenen Weg bestimmen will, der Zar mit seiner offen gezeigten Neigung zur gewaltsamen Herrschaft und van Bett als Bürgermeister und liebenswerter Karikatur eines deutschen Honoratioren … all diese Figuren verleihen der Komödie eine zeitlose Menschlichkeit.

Dirigent Antonello Manacorda und Regisseur Martin G. Berger haben sich nun daran gemacht, diese Qualitäten des Lortzing-Meisterwerks an der Deutschen Oper Berlin herauszustellen. Manacorda, langjähriger Principal Conductor der Kammerakademie Potsdam, bringt dabei seine Erfahrung mit historischen Stücken und sein Gespür für Timing in Rossinis komischen Opern mit. Martin G. Berger, der Berliner Regisseur, hat sich als einer der versiertesten Crossover-Künstler zwischen Oper, Operette und Musical einen Namen gemacht – oft schreibt er Dialoge selbst um, um eine frische, moderne Note einzubringen – Fähigkeiten, die sicherlich auch ZAR UND ZIMMERMANN zugutekommen werden.

 

Handlung

Im Jahr 1697 reiste der russische Zar Peter der Große inkognito nach Zaandam (hier wie in der Schauspielvorlage „Saardam“ genannt), um dort insbesondere den niederländischen Schiffbau in Augenschein zu nehmen. Er mietete ein kleines Haus, aber seine Pseudonymität wurde bald entdeckt und er musste nach Amsterdam übersiedeln. Im Jahr 1703 gründete er die Stadt Sankt Petersburg. 1717 reiste er neuerlich in die Niederlande und besuchte auch Zaandam wieder.

 

Erster Akt

Zar Peter I. arbeitet als Zimmermannsgeselle auf der Schiffswerft in Saardam unter dem Namen Peter Michaelow, um sich mit den Techniken des Schiffbaus vertraut zu machen. Er freundet sich mit Peter Iwanow an, einem russischen Deserteur, der auch Zimmermannsgeselle ist. Der ebenso aufgeblasene wie inkompetente Bürgermeister van Bett erfährt, dass sich der Zar in seiner Stadt aufhalten soll. Van Bett gelangt aber zur falschen Auffassung, Peter Iwanow sei der Zar. Dieser wiederum hat sich mit van Betts Nichte Marie verlobt.

General Lefort, der russische Gesandte, informiert seinen Monarchen über Unruhen, die in Russland ausgebrochen sind. Die Lage sei ernst und erfordere seine Anwesenheit. Daraufhin befiehlt der Zar, seine Heimreise vorzubereiten. Die Lage des Zaren wird kompliziert, weil auch die Gesandten Englands und Frankreichs, Lord Syndham bzw. Marquis de Chateauneuf, versuchen, ihn zu identifizieren und für ihre politischen Ziele zu gewinnen. Im Gegensatz zu Chateauneuf, der erkannt hat, dass Peter Michaelow der Zar ist, hält Lord Syndham wie der Bürgermeister Peter Iwanow für den Zaren.

 

Zweiter Akt

Der Sohn der Werftbesitzerin Browe feiert Hochzeit. Alles, was Rang und Namen hat, ist geladen. Peter Iwanow wird vom englischen Gesandten bedrängt, mit seinem Land ein Bündnis einzugehen; verständlicherweise stößt er dabei jedoch auf taube Ohren. Plötzlich betritt ein holländischer Offizier mit Soldaten das Wirtshaus. Weil es schon des Öfteren vorgekommen war, dass erfahrene Werftarbeiter durch Fremde abgeworben wurden, will die Regierung nun herausbekommen, wer dahintersteckt. Van Bett mischt sich tatkräftig ein und bezichtigt nacheinander die ausländischen Gesandten, die alle inkognito anwesend sind, dunkler Machenschaften. Diese können jedoch ihre Unschuld beweisen. Zum Schluss ist van Bett davon überzeugt, dass Peter Michaelow, also der Zar, als Abwerber in Betracht kommt. Diesem reicht das Theater. Er stürzt sich auf den Bürgermeister, und es entsteht eine große Rangelei.

 

Dritter Akt

Um den hohen Herrscher Russlands würdig empfangen zu können, studiert van Bett mit einigen Bürgerinnen und Bürgern seiner Stadt eine von ihm und dem Kantor verfasste Huldigungskantate ein. Seine Nichte ist tief betrübt, dass ihr geliebter Peter der Zar sein soll, weil die Hochzeit dann wegen des Standesunterschiedes nicht stattfinden könnte. Als sie dem echten Zaren ihr Herz ausschüttet, tröstet sie dieser und kündigt ihr ein glückliches Ende an.

Die Ereignisse überstürzen sich: Die Regierung hat den Hafen sperren lassen, und so kann Peter I. nicht abreisen. Da kommt ihm sein Freund Iwanow zu Hilfe. Er hat beim gestrigen Hochzeitsfest vom englischen Gesandten einen Diplomatenpass erhalten, den er nun dem Zaren gibt. Zum Dank dafür erhält er von diesem einen versiegelten Brief, den er aber erst in einer Stunde öffnen darf.

Van Bett kommt mit seinem Chor, um mit Worten voller Salbung, Demut und Moral dem vermeintlichen Zaren zu schmeicheln. Peter Iwanow lässt alles gelassen über sich ergehen. Ganz überraschend trifft die Meldung ein, der Zar sei gerade dabei, die Stadt an Bord eines russischen Schiffes zu verlassen. Mit stolzerfüllter Brust verliest Peter Iwanow das Schreiben seines Freundes: „Ich gebe hiermit meine Zustimmung zur Heirat des Kaiserlichen Oberaufsehers Peter Iwanow mit der Nichte des schwachköpfigen Bürgermeisters …“

Programm und Besetzung

Dirigent: Antonello Manacorda
Regisseur: Martin G. Berger
Bühnenbild: Sarah-Katharina Karl
Kostümdesign: Esther Bialas
Lichtdesign: Sascha Zauner
Video: Vincent Stefan
Choreografie: Marie-Christin Zeisset
Chorleiter: Jeremy Bines
Dramaturgie: Jörg Königsdorf
Peter der Erste / Peter Michaelow: Artur Garbas
Peter Iwanow: Philipp Kapeller
van Bett: Patrick Zielke, Tobias Kehrer (25.06.2026 | 02.07.2026 | 11.07.2026)
Marie: Nadja Mchantaf
Lefort: Joel Allison
Lord Syndham: Padraic Rowan
Markgraf de Chateauneuf: Kieran Carrel
Witwe Browe: Stephanie Wake-Edwards
Chor: Chor der Deutschen Oper Berlin
Orchester: Orchester der Deutschen Oper Berlin

Deutsche Oper Berlin

Die Deutsche Oper Berlin ist ein Opernhaus im Berliner Bezirk Charlottenburg, Deutschland. Das Gebäude ist das zweitgrößte Opernhaus des Landes und auch die Heimat des Berliner Staatsballetts.

 

Die Geschichte des Unternehmens geht zurück auf das Deutsche Opernhaus von der damaligen unabhängigen Stadt Charlottenburg gebaut - der "reichsten Stadt Preußens"- nach Plänen von Heinrich Seeling von 1911 konzipiert. Es wurde am 7. November 1912 mit der Aufführung von Beethovens Fidelio, von Ignatz Waghalter eröffnet. Nach der Eingliederung von Charlottenburg nach dem Groß-Berlin Vertrag aus 1920 wurde der Name des Wohngebäudes in die Städtische Oper im Jahr 1925 geändert. 

 

Deutsches Opernhaus 1912
Mit der Nazi-Machtergreifung im Jahre 1933, war die Oper unter der Kontrolle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Minister Joseph Goebbels hatte den Namen zurück zu Deutsches Opernhaus geändert,  im Wettbewerb mit der Berliner Staatsoper in Mitte von seinem Rivalen, dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring kontrolliert. Im Jahr 1935 wurde das Gebäude von Paul Baumgarten umgebaut, nämlich die Sitzplätze wurden von 2300 auf 2098 reduziert. Carl Ebert, der Geschäftsführer vor dem Zweiten Weltkrieg entschied sich, aus Deutschland auszuwandern. Lieber als die Ansicht der Nazis über die Musik zu unterstützen, und ging auf die Zusammenarbeit mit Glyndebourne Opera Festival in England. Er wurde von Max von Schillings ersetzt, der beipflichtete, die Werke von "un-deutschen Charakter“ zu spielen. Mehrere Künstler, wie der Dirigent Fritz Stiedry oder dem Sänger Alexander Kipnis folgten Ebert in die Emigration. Das Opernhaus wurde von einem RAF-Luftangriff am 23. November 1943 zerstört. Die Aufführungen wurden dann weiter im Admiralspalast bis 1945 fortgesetzt. Ebert kehrte nach dem Krieg wieder als General Manager  zurück.

Nach dem Krieg, das Unternehmen, was jetzt zum West-Berlin gehörte,  benutzte das nahe gelegene Gebäude des Theater des Westens, bis das Opernhaus wieder aufgebaut wurde. Das nüchterne Design von Fritz Bornemann wurde am 24. September 1961 fertig gestellt. Die Eröffnungsproduktion war Mozarts Don Giovanni. Das neue Gebäude eröffnete mit dem aktuellen Namen.

 

Anfahrt / Parken

  Öffentliche Verkehrsmittel

  Am bequemsten erreichen Sie die Deutsche Oper Berlin mit der U-Bahnlinie U2, die Sie aus Richtung Ruhleben oder Pankow   direkt bis zur Station „Deutsche Oper“ bringt. Ebenfalls in nächster Nähe befindet sich die Station „Bismarckstraße“ der Linie   U7 (an dieser Station gibt es Fahrstühle zur Straßenebene) sowie die Haltestellen der Buslinien 101 und 109.

 

Parkhaus

Wenn Sie die Anfahrt im privaten Wagen bevorzugen, steht Ihnen das Parkhaus Deutsche Oper ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn bis 2 Uhr zum Operntarif von € 3,– zur Verfügung. Die Einfahrt befindet sich in der Zillestraße 51. Auf einem überdachten Weg gelangen Sie entlang des Restaurants Deutsche Oper direkt zum Haupteingang. Für Abonnenten gelten Sonderkonditionen: Sie erhalten bei Vorlage Ihres Parktickets an der ersten Garderobe rechts gegen Zahlung von nur € 2,50 ein Auslassticket. Eine Stellplatz-Garantie können wir nicht gewährleisten.

Häufig sind die 270 zur Verfügung stehenden Stellplätze schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn belegt. Insofern empfehlen wir frühzeitige Anreise oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
 

 

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